Liberica coffee

Liberica

Liberica Kaffee – die seltene Bohne mit dem unverwechselbaren Charakter

Was ist Coffea liberica?

Liberica, wissenschaftlich bekannt als Coffea liberica, ist eine der drei Hauptarten der Kaffeepflanze neben Arabica (Coffea arabica) und Robusta (Coffea canephora). Sie macht nur einen winzigen Bruchteil der weltweiten Kaffeeproduktion aus – weniger als 2 % – und ist daher außerhalb ihrer Anbaugebiete kaum bekannt.

Ursprünglich stammt die Pflanze aus Westafrika, genauer gesagt aus Liberia, von wo sie auch ihren Namen hat. Heute wird Liberica vor allem in Südostasien, insbesondere auf den Philippinen, in Malaysia und in Teilen Indonesiens angebaut.


Besonderheiten der Pflanze und der Bohnen

Liberica-Pflanzen unterscheiden sich deutlich von Arabica und Robusta:

  • Größe: Die Bäume können bis zu 20 Meter hoch werden, was die Ernte schwieriger macht.

  • Bohnenform: Die Kaffeebohnen sind asymmetrisch, oft größer und länglicher als bei anderen Kaffeesorten.

  • Blätter: Besonders groß und kräftig, was der Pflanze ein markantes Aussehen verleiht.

Durch diese Eigenschaften ist Liberica robuster gegenüber einigen Krankheiten, z. B. dem Kaffeerost (Hemileia vastatrix), und gedeiht auch in niedrigeren Höhenlagen.


Geschmacksprofil – nichts für jeden Gaumen

Liberica ist bekannt für ihr sehr eigenständiges Aromaprofil. Im Gegensatz zu Arabica, das oft fruchtig und floral ist, oder Robusta, das erdig und kräftig schmeckt, bietet Liberica:

  • ein blumig-fruchtiges Aroma mit Noten von Jackfrucht, reifer Mango oder sogar Blumennektar,

  • einen vollmundigen Körper mit leichter Süße,

  • im Nachgeschmack oft einen hölzernen oder rauchigen Ton.

Dieses ungewöhnliche Profil polarisiert – manche lieben es für seine Exotik, andere empfinden es als zu intensiv.


Anbaugebiete heute

Nach ihrer ursprünglichen Entdeckung in Liberia verbreitete sich Liberica im 19. Jahrhundert in andere tropische Regionen. Heute findet man die Pflanze vor allem in:

  • Philippinen – dort bekannt als Kapeng Barako, gilt sie als Kulturgut und wird oft sehr kräftig gebrüht.

  • Malaysia – hier wird Liberica zunehmend im Specialty-Bereich neu entdeckt.

  • Indonesien – vor allem auf Sumatra und Java in kleineren Mengen angebaut.


Liberica im Specialty-Coffee-Bereich

In der Welt des Specialty Coffee war Liberica lange Zeit ein Außenseiter. Doch mit der wachsenden Neugier auf seltene Varietäten steigt auch ihr Ansehen. Speziell aufbereitete Liberica-Microlots mit sorgfältiger Fermentation und schonender Röstung können komplexe und überraschend ausgewogene Tassenprofile ergeben.

Für Kaffeeliebhaber, die schon alles probiert haben, bietet Liberica eine neue, spannende Erfahrung.


Zubereitungsempfehlungen

Aufgrund ihres kräftigen Körpers und der intensiven Aromen eignet sich Liberica besonders für:

  • Pour-Over (z. B. V60 oder Kalita) – um die floralen und fruchtigen Noten zu betonen,

  • French Press – für ein vollmundiges, schweres Mundgefühl,

  • Espresso – für Liebhaber komplexer, kräftiger Shots.



Liberica ist eine faszinierende, aber seltene Kaffeesorte, die sich von Arabica und Robusta deutlich abhebt. Ihre einzigartigen Aromen, ihre beeindruckende Pflanzenstruktur und ihre begrenzte Verfügbarkeit machen sie zu einer Entdeckung für Kaffeekenner. Wer neugierig auf neue Geschmackswelten ist, sollte Liberica unbedingt eine Chance geben – vielleicht wird sie zu Ihrem nächsten Favoriten in der Tasse.

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