Barista bei Latte Art

Latte Art

Ein guter Kaffee kann man an vielen Sachen erkennen. Eins der leichtesten ist Latte Art: die hübschen Muster und Designs die die Oberfläche deines Kaffees verzieren. Es kann wie eine unwichtige Dekoration erscheinen, aber es ist eine komplexe Kunst, die viele Baristas sehr Ernst nehmen, und als Hauptteil ihres Könnens betrachten. Darunter stecken viele Begriffe und Ideen, die wir hier kurz zusammenfassen.

Die Basics

Im Grunde geht es beim Latte Art darum, gedämpfte Milch so auf einen Espresso zu gießen, dass ein Muster zwischen Milch und Espresso entsteht. Hier benutzen Baristas zwei Tricks. Erstens wird einen Hintergrund gemacht durch die Vermischung von Milch und Espresso, um einen dunkelbraunen Feld zu erstellen. Zweitens wird die Milch vorsichtig auf der Oberfläche gelegen, wodurch ein klarer, weißer Vordergrund entsteht.

Muster

Physikbedingt gibt es ein paar Gießarten, aus dem man die einfache Latte Art Muster bildet. Mit diese Grundmethoden können fast alle Latte Art Designs gegossen werden.

A simple heart design
Blobs und Linien

Um ein weißes Vordergrundelement zu erzeugen, muss der Milchkrug beim Einschenken an die Oberfläche des Kaffees gebracht werden. Der richtige Schwung lässt die Milch auf die Oberfläche gleiten. Im Grunde entsteht so ein ziemlich unattraktiver Klecks. Hebt man den Krug am Ende hoch und zieht den letzter Schuss Milch quer über die Tasse, verwandelt sich dieser einfacher Kreis in eine charmante Herzform.

 


A tulip being poured
Stacks und Tulips

Mit etwas mehr Kontrolle können diese Kleckse "gestapelt" werden, indem aufeinander folgende Kreise mit einer schiebenden Bewegung nebeneinander hinzugefügt werden. Das Muster breitet sich bis zum Tassenrand aus und wird zu eine Reihe an konzentrischen Blättern. Mit eine Linie durch die Mitte wird dies zu eine sogenannte “Tulip”.

 

 

A rosetta
Wiggles und Rosettas

Die andere Schlüsseltechnik der Latte Art ist das Wackeln, oder "wiggling". Durch leichtes Schwenken des Milchkruges während des Ausgießens verwandelt sich der einfache Klecks in eine schlangenförmige Linie, die sich in sich selbst schichtet und eine texturierte Form bildet, die Hintergrund und Vordergrund miteinander kombiniert. Diese Formen können zu Herzen gemacht oder zu einer komplizierteren Tulpe gestapelt werden, indem die oben genannten Techniken miteinander kombiniert werden.

Das letzte Grundmuster gilt als das technisch schwierigste: die Rosetta. Hier wird die Wackeltechnik genau kontrolliert, um zunächst einen Halbmond an der Basis auszubreiten, bevor eine verschnörkelte Linie quer über die Tasse gezeichnet wird, und das gesamte Muster wird wie bei den anderen Mustern quer durchgezogen. Timing, Kontrolle und Finesse ergeben zusammen ein elegantes, wohlproportioniertes und symmetrisches Design.

Advanced Designs

Auf der Grundlage dieser Methoden haben Baristas eine ganze Reihe komplizierterer Designs entwickelt, die einige oder alle mit anderen Tricks kombinieren. Schwäne zum Beispiel fügen ein Herz an der Seite einer Rosette hinzu, das dem Kopf eines Schwans ähnelt. Bei "Inversions" wird die Tasse mitten im Guss um 180 Grad gedreht und in den Boden der ursprünglichen Form gestapelt, um eine komplexere Form zu erhalten. Einige Baristas verwenden auch gerne eine Nadel, um Punkte und Linien auf einen frei gegossenen Form zu zeichnen und so komplexere Designs wie Gesichter und Tiere zu kreieren. Dies wird jedoch von anderen kritisiert, da es unhygienisch und zeitaufwändig ist und die Qualität der Tasse Kaffee selbst verringert.

Bewertung

Es gibt ganze Wettbewerbe, die sich mit Latte Art befassen, was die Frage aufwirft, wie man einen "guten Guss" am besten beurteilt. Es gibt einige Kriterien, nach denen du das Aussehen deines Cappuccinos beurteilen kannst.

Symmetrie

Alle Designs sollten symmetrisch sein. Das bedeutet, dass die Linie, die am Ende des Ausgusses durch das Muster gezogen wird, das Muster gleichmäßig in zwei Hälften teilt. Wenn die Tasse einen Griff hat, sollte dieser außerdem rechtwinklig zu dieser Linie liegen. Einige fortschrittlichere Designs wie Schwäne können von Natur aus asymmetrisch sein, aber auch hier sollte auf ein angemessenes Gleichgewicht zwischen den beiden Seiten geachtet werden.

Kontrast

Die grundlegendste Fähigkeit besteht darin, zu kontrollieren, wann die Milch in den Espresso einfließt und wann sie an die Oberfläche gelangt. Ein scharfer und definierter Kontrast zwischen weißem Vordergrund und braunem Hintergrund ist daher Qualitätszeichen. Unscharfe Herzen und verschwommene Tulpen sind in der Regel Zeichen einer schlechten Technik.

Qualität der Milch

Auch wenn wir gerne hübsche Kaffees trinken, ist das Schmecken am Ende des Tages das Wichtigste. Latte Art sollte nicht die Qualität des Kaffees in den Hintergrund drängen, und eine schöne Rosetta, die in schaumige, überhitzte Milch gegossen wird, nützt niemandem etwas. Die Milch sollte warm, aber nicht heiß sein und eine seidig-weiche Textur haben.

Aber das ist nur der Anfang: wenn du tief in der Latte-Art-Welt eintauchen willst, buche doch einen Latte Art Kurs bei unser Lab in Berlin.