Ein Schattenbaum
Ein Schattenbaum dient nicht nur dazu, Schatten zu spenden, sondern bringt auch weitere Vorteile mit sich. Er lockert den Boden auf, erhöht die Bodenfeuchtigkeit und schützt die Kaffeepflanzen vor Wind und Erosion. Zudem kann ein Schattenbaum in höheren Lagen die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ausgleichen. Dank der Schattenbäume gibt es auf den Plantagen eine größere Vielfalt an Tieren und Pflanzen, die als natürlicher Schutz vor Schädlingen für die Kaffeepflanzen dienen. Zusammen mit dem Mulch aus herabfallenden Blättern und bodenbedeckenden Pflanzen erleichtern die Schattenbäume auch die Unkrautbekämpfung.
Bis vor etwa hundert Jahren war es allgemein üblich, Kaffeepflanzen auf Plantagen von größeren Pflanzen bzw. Bäumen beschatten zu lassen - da wilder Kaffee in der Regel auch im Schatten gedeiht. Mit dem Fortschreiten der Technologie wurden jedoch immer mehr Schattenbäume gefällt, da sie den bei der Kaffeeernte verwendeten Maschinen im Weg standen. Stattdessen wurden Kaffeesorten gezüchtet und angebaut, die auch ohne Schatten gedeihen. Heutzutage spielt jedoch die Ökologie im Kaffeeanbau eine immer wichtigere Rolle, und daher werden auch Schattenbäume wieder häufiger eingesetzt.
Schattenbäume sind besonders wichtig für den ökologischen Kaffeeanbau. Sie bieten auch wirtschaftliche Vorteile, zum Beispiel durch ihre natürliche Schädlings- und Unkrautbekämpfung sowie die Verbesserung des Bodens. In solchen Mischkulturen wird weniger Dünger benötigt als in hochindustrialisierten Kaffeeanbausystemen, was die Kosten senkt. Schattenbäume verringern auch die Verdunstung, so dass die Kaffeepflanzen weniger bewässert werden müssen.