Nachhaltigkeit 1: Kaffee Produktion

Nachhaltigkeit 1: Kaffee Produktion

Wie CO2-neutral ist 19grams? Hier ein paar Detail; wir geben dir einen Einblick in die  Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um unsere CO2-Bilanz zu verbessern und unseren Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.

Kaffee ist ein komplexer und riesiger Industriezweig mit einem beträchtlichen CO2-Fußabdruck. Kaffee selbst ist als Kulturpflanze besonders empfindlich gegenüber den Auswirkungen der globalen Erwärmung - sie ist einer der Hauptgründe, warum Kaffee derzeit besonders teuer ist. Wir tragen enorme Verantwortung dafür, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten und transparent zu machen, wo es noch etwas zu tun gibt. Am Ende des Jahres wollen wir einen 19grams-Sustainability Report veröffentlichen.

Wir wurden bisher noch nicht extern geprüft, weshalb unser genauer CO2-Fußabdruck schwer zu messen ist. Nichtsdestotrotz, ist es wichtig und lohnenswert, die Maßnahmen aufzuzählen, die wir innerhalb unseres Unternehmens und mit unseren Partnern ergriffen haben, um diesen möglichst gering zu halten.

Unser Unternehmen besteht aus verschiedenen Bereichen, die wir uns im Einzelnen anschauen werden. Wir weisen hier darauf hin, dass wir an bestimmten Prozessen keinen Einfluss haben, ihn daher hier nur bedingt berücksichtigen können (so z.Bsp. die Produktion des Rohkaffees in gewissem Maße aus). Folgende Bereiche werden im Detail betrachtet: der Transport des grünen, ungerösteten Kaffees zu unserer Rösterei in Berlin bis hin zum eigentlichen Röstprozess.

Kaffeefarm

Alles beginnt auf der Farm, wo der Kaffee nicht nur angebaut, sondern auch verarbeitet wird. Als Rösterei für Specialty Coffee beziehen wir Rohkaffee, der dem Zyklus der Kaffeeernte folgt, aus allen Teilen der Welt (Ländern nahe des Äquators, aus dem Kaffeegürtel). Wie bei praktisch allen landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind auch die Kaffeefarmen selbst mindestens CO2-neutral, wenn nicht sogar CO2-positiv. Dies wird in der Regel nicht überprüft, da es in den meisten dieser Kaffeeanbauländer kein verbindliches Prüfsystem gibt.

Ein Faktor, der sich stark auf den CO2-Fußabdruck von Kaffee auswirkt, ist die verwendete Verarbeitungsmethode. Die drei häufigsten Verfahren sind gewaschen (washed), natürlich (natural) und honey processed. Die gewaschene Verarbeitung ist die klimaschädlichste und teuerste, weil große Mengen Wasser verwendet werden, um das Fruchtfleisch von den Kaffeekirschen zu "waschen". Diese Methode wird wegen des sauberen Geschmacksprofils sehr geschätzt. Der Wasserverbrauch geht allerdings zu Lasten der Umwelt, insbesondere in Anbaugebieten, in denen saubere Wasserquellen knapp sind. Die natürliche Verarbeitung hingegen gilt als umweltfreundlichste. Die Kaffeekirschen werden auf erhöhten Betten zum Trocknen verteilt, wo sie auf natürliche Weise von der Sonne getrocknet werden. Es handelt sich also um eine weniger ressourcenintensive Verarbeitungsmethode, die sich allerdings auf den Geschmack auswirkt, da die Trocknung praktisch eine Fermentationsphase darstellt.

Viele unserer Anbaupartner teilen unser Engagement für Nachhaltigkeit, und einer von ihnen ist die Hacienda Sonora im West Valley von Costa Rica, die jetzt offiziell als kohlenstoffpositiver Betrieb registriert ist. Die Hacienda ist weitgehend von unberührtem Wald umgeben, dessen Erhalt der Familie, die die Farm besitzt und betreibt, sehr wichtig ist. Sie lassen den Wald organisch zwischen den Kaffeebäumen wachsen, was sich positiv auf die Qualität des Kaffees auswirkt und gleichzeitig zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Region beiträgt. Die gesamte Farm wird von einer Pelton-Turbine angetrieben, die von einem lokalen Fluss angetrieben wird und die Farm mit 100% grünem Strom aus Wasserkraft versorgt.

Logistik

Nachdem der Kaffee auf der Farm angebaut und verarbeitet wurde, muss er zu unserer Rösterei in Berlin transportiert werden. Dies ist ein emissionsintensiver Teil des Prozesses, und in dieser Phase liegt der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Emissionen, da CO2-neutrale Versandtechnologien noch nicht tragbar sind.

Zu diesem Zweck arbeiten wir mit zwischengeschalteten Kaffeeimporteuren wie InterAmerican Coffee, Olam, Neumann und List & Beissler zusammen. Diese Unternehmen sind auf den Transport von Rohkaffee in die ganze Welt spezialisiert. Da Kaffee sehr empfindlich auf seine Umgebung reagiert, ist es wichtig, dass er nicht in Containern transportiert wird, in denen er mit anderen Waren in Berührung kommen könnte. Die Importeure sammeln die Bestellungen verschiedener Spezialitätenkaffeeröster und bündeln sie zu einer großen Sendung nach Berlin. Dies vereinfacht den Prozess nicht nur in der Logistik durch die Verringerung der Anzahl der verwendeten Container, sondern auch beim Zoll.

Die meisten dieser (in der Regel sehr großen) Unternehmen haben ihre eigenen CO2-Reduktionsprogramme aufgestellt, die die gesamte Kaffeeindustrie und die Lieferkette berücksichtigen. Siehe zum Beispiel den Bericht von InterAmerican Coffee.

Rösten

Sobald der Kaffee bei uns in Berlin ankommt, rösten wir ihn in unserer hochmodernen Anlage in der Nähe des Alexanderplatzes. Wir rösten mit einem Röster der Firma Probat, die in ihrem gesamten Unternehmen auf Nachhaltigkeit setzt. Außerdem haben wir in ein Hochleistungs-Filtersystem investiert, zu dem auch ein geeigneter Nachbrenner gehört. Dadurch werden die CO2-Emissionen aus dem Röstprozess selbst reduziert und fast alle Gerüche und Rauch vermieden, was eine bessere Umwelt für unsere Nachbarn bedeutet.

Aber die eigentliche Produktion von Kaffee ist nur ein Teil unseres Geschäfts.