Rösten ist ein entscheidender Schritt in der Kaffeeherstellung, bei dem die Kaffeebohne ihr Aroma entwickelt. Rohkaffeebohnen fehlen die reichen Aromen, die in gerösteten Bohnen zu finden sind und über 800 Aromen enthalten können. Während des Röstens durchlaufen die Bohnen einen chemischen Prozess, bei dem Aromen abgebaut oder gebildet werden. Temperatur und Hitzekurve spielen dabei eine wichtige Rolle, wobei die Maillard-Reaktion bei etwa 165 Grad Celsius stattfindet und neue Geschmacksstoffe entstehen. Der Röstgrad beeinflusst auch den Geschmack des Kaffees, wobei hellere Röstungen weniger Bitterkeit und einen fruchtigeren Geschmack aufweisen, während dunklere Röstungen reicher und für Espresso besser geeignet sind.
Es gibt verschiedene Röstverfahren, wobei die traditionelle Trommelröstung bis zu 25 Minuten dauert und Temperaturen von 220 Grad Celsius erreicht. Dabei entsteht eine flachere Temperaturkurve und ausgewogene Aromen. Bei der Heißluftröstung hingegen können Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius erreicht werden und der Röstprozess dauert etwa 90 Sekunden. Diese Methode wird häufig in der Industrie verwendet, um große Mengen schnell zu rösten, kann aber gelegentlich zu ungleichmäßiger Röstung und verbrannten Aromen führen.
Die Wahl einer hochwertigen Röstung und einer richtigen Zubereitung ist entscheidend für den besten Geschmack des Kaffees. Das Rösten beeinflusst nicht nur das Aroma, sondern auch die Farbe der Bohnen. Hellere Röstungen haben einen fruchtigen Charakter, während dunklere Röstungen wie die italienische oder Espresso-Röstung für die Espresso-Zubereitung bevorzugt werden. Diese dunkleren Röstungen bieten mehr Aromen und sind im Allgemeinen magenschonender im Vergleich zu helleren Röstungen. Letztendlich ist es wichtig, den richtigen Röstgrad und die richtige Brühmethode zu finden, um eine köstliche Tasse Kaffee zu genießen.
