Lerne Don Gabriel Castano und seine Familie von der Finca La Granada kennen

Im Jahr 1990 öffnete Kolumbien seine Türen für die internationale Wirtschaft. Dies war für die einheimischen Produzenten im ganzen Land ein harter Schlag, denn ausländische Importe waren meistens billiger. Auch für Don Gabriel Castaño war diese Situation sehr schwierig - bis er die damals noch nicht sehr bekannte Kaffee-Varietät Pink Bourbon entdeckte. Fasziniert von der Farbe der Samen, pflanzte er diese Varietät auf seiner Finca La Granda, im Departamento Huila, an und stellte fest, dass die Pflanze sehr resistent gegen Rost war. Aus dieser Entdeckung heraus entschied er, komplett umzupflanzen: mit Erfolg! Seine Plantage und die Qualität seines Kaffees brachten ihm und seiner Familie ein sicheres wirtschaftliches Einkommen.

Gabriel und seine Frau Carmen haben sechs Kinder - vier Töchter und zwei Söhne - von denen fünf in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten sind und selbst Kaffeeproduzenten geworden sind. Obwohl Gabriel in die Jahre gekommen ist und aus gesundheitlichen Gründen keinen Kaffee mehr trinken kann, sagt er, dass er sein Leben mit niemandem tauschen würde. Er hat in seinem Leben 8.000 Bäume gepflanzt und ist in seiner Gemeinde dafür bekannt geworden, dass er Varietät Pink Bourbon bei seinen Kollegen eingeführt hat.

  • Kaffeefelder aus Kolumbien
  • La Granada Farmer
  • Reife Kirschen aus Kolumbien

Kaffee aus Kolumbien

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  • Kolumbien Kaffee im Jungle
  • Finca La Toma
  • Kaffeeverarbeitung Don Martin

Prozessierungsmethoden in Kolumbien

In Kolumbien und auf der Finca La Granada wird gerne und viel Experimentiert. Die große Verantwortung der Farmer liegt hier nicht nur im Anbau und somit in der richtigen Agrarkultur, sondern auch in der Weiterentwicklung von Prozessierungsmethoden. Bekannte und beliebte Verarbeitungsmethoden für Kaffee sind die gewaschene und die "Natural"-Methode. Doch mehr und mehr werden Anaerobe Methoden ausprobiert, also die Fermentierung der Kaffeebohnen in Tanks. Diese können offen sein (aerob) oder geschlossen (anaerob). Je nachdem wie lange die Kaffeebohnen der Fermentierung ausgesetzt sind, variiert ihr Geschmacksprofil. 

Kaffeekirschen

Anbau von neuen Sorten

Kolumbien bietet eine einzigartige Flora und Fauna. Diese und das Terroir, nährstoffreiche Vulkanerde auf großer Höhe bieten großartige Voraussetzungen für den Anbau von Kaffeepflanzen. 

Bourbon Kaffee und Typica gelten als die ursprünglichsten der edlen Kaffeesorten des Arabica Kaffees. Viele andere Arabica Sorten sind auf diese beiden zurückzuführen, die zu der Familie der Heirloom gehören. Die Bourbon Kaffeepflanze hat eine weniger konische Form als die Typica Pflanze. Ihre Zweige weisen engere Abstände auf, dadurch kann man mit ihr ca. 30% mehr Ertrag im Vergleich zur Typicapflanze erwirtschaften. Der Ertrag fällt im Gegensatz zu anderen Kaffeepflanzen aber immer noch gering aus. Seinen Namen hat der Bourbon Kaffee genau wie die Bourbon Vanille von der damals gleichnamigen Insel Bourbon, die heute Réunion heißt. Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem Jemen, doch der französische König ließ diese Kaffeepflanze auf Bourbon anbauen. Réunion liegt im Indischen Ozean östlich von Madagaskar und westlich von Mauritius und zählt somit geografisch zu Afrika. Da die Insel bis heute zu Frankreich gehört, ist die namensgebende Insel des Bourbon Kaffees europäisch, und zwar genauer gesagt der südlichste Teil der EU.

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Reife Kirschen aus Kolumbien

Bourbon aus Kolumbien

Die ursprünglichen Bourbonkaffeekirschen aus dem Jemen sind rot. Der bekannte "Gelbe Bourbon" ist eine Unterart des Bourbon Kaffees, der durch eine Kreuzung des ursprünglichen roten Bourbons mit der in Brasilien einheimischen Kaffeepflanze "Amarelo de Botucatu" entstanden ist. Die Blätter der Bourbon Kaffeepflanze sind gewellt. An den Enden der Zweige wachsen meist hellgrüne oder rote Blätter. Die Frucht ist relativ klein und dicht. Die Kirschen reifen schnell und drohen bei heftigen Winden oder starken Regenfällen abzufallen. Geerntet werden die Kirschen meist per Hand, entweder direkt gepflückt oder durch Rütteln an der Kaffeepflanze. Bei zuletzt genanntem Verfahren werden zuvor Tücher um die Pflanzen gespannt, damit die Kirschen nicht zu Boden fallen. Allgemein etwas über den Geschmack eines Bourbon Kaffees zu sagen, ist schwierig, da viele Faktoren (wie Anbau, Verarbeitung, Röstung, Frische, und nicht zuletzt die Zubereitung) und nicht nur die Art der Kaffeepflanze Einfluss auf den späteren Geschmack haben.

Hochwertige Bourbon Kaffees haben meist einen sehr geringen Säureanteil. Diese ausgewogene Säure machte ihn auch als sehr bekömmlichen Kaffee bekannt. Der Koffeinanteil ist geringer als der eines Robusta Kaffees. Bourbon Kaffee lässt meist fruchtige Noten und eine angenehm natürliche Süße erwarten.